1. Juni 2011

„Der Klimawandel betrifft jeden – auch in Heidelberg.“



Wie würde die gerade renovierte Neue Uni aussehen, nachdem ein Tornado über sie hinweggefegt ist? Die 130 Gäste des gestrigen Vortrags von Dr. Gunther Tiersch, einem breiten Publikum als Chefmeteorologe des ZDF bekannt, kennen die Antwort.

Getreu dem Vortragstitel „Klimawandel – Was bedeutet das für uns?“ erklärte Tiersch den Zuhörern im Hörsaal 13, welche Konsequenzen Mitteleuropa und auch Heidelberg in den nächsten vier Jahrzehnten durch den Klimawandel davon tragen wird: austrocknende Flüsse, ansteigende Meere, Wasserfluten, tödliche Hitzewellen, Kriege um Wasser und Energie… Tiersch zeigte Zusammenhänge und Folgen für jeden Einzelnen.

Seine düsteren Prognosen unterstrich der Meteorologe mit anschaulichen und – trotz des ernsten Themas – unterhaltsamen Beispielen: Heidelberg nach einem Tornado? Immerhin die Mauern der Neuen Uni würden noch stehen. Brandenburg dagegen könnte als Großanbaugebiet für Wein oder Mohn dienen.

Bei allem Sarkasmus betonte Tiersch, dass sich diese Szenarien bald einstellen können. Gleichzeitig appellierte er mit Nachdruck an die Zuhörer, selber etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Ohne viel Aufwand könne jeder seinen CO2-Ausstoß verringern oder den Stromanbieter wechseln.

Diesem Appell folgte eine angeregte Fragerunde, in der alte Mythen über den Klimawandel aufgeklärt und kontroverse Themen diskutiert wurden, wie etwa die Frage nach Genpflanzen oder nach dem weltweiten Ernährungsproblem. Auch hier trat Tiersch engagiert für ein Umdenken ein und hinterließ so einen bleibenden Eindruck bei seinem Publikum.



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