9. März 2018

Weltfrauentag/ Internationaler Frauenkampftag 2018



Am 8. März jährt sich der Weltfrauentag. Man bemerkt ihn als Frau oft daran, dass Menschen einem zum Frausein gratulieren, man manchmal Rosen in die Hand gedrückt bekommt und größere Bauwerke rosafarben angestrahlt werden. Nicht zu vergessen, dass in den Nachrichten daran erinnert wird oder man es früher oder später über soziale Netzwerke mitbekommt.

Doch der Weltfrauentag ist nicht einfach nur ein banaler Gedenk- oder Aktionstag. Allein, dass es einen solchen Tag noch braucht – wenn der 8. März der Tag der Frauen ist, heißt das, dass vom 9. bis zum 7. März die Weltmännertage sind?  – zeigt, wie weit wir von unserem Ziel der Gleichberechtigung der Geschlechter entfernt sind. Und das auch in den vergleichsweise fortschrittlichen Staaten dieser Welt, die beim sogenannten Global Gender Gap Report* ganz okay aber nicht wirklich gut abschneiden.

Deshalb ist es wichtig, es nicht bei den Gratulationen und den rosafarbenen Gebäuden zu belassen, sondern auf die Straße zu gehen und seiner Wut dadurch Luft zu machen. Wie kann es sein, dass punktgenau hundert Jahre, nachdem Frauen in Deutschland das aktive und passive Wahlrecht erhielten, nur ein Drittel unserer Volksvertreter*innen weiblich sind? Wie kann es sein, dass unbezahlte Arbeit nach wie vor vorwiegend von Frauen erledigt wird, was dazu führt, dass Frauen im Schnitt 21 Prozent weniger verdienen als Männer. Für die gleiche Arbeit im Schnitt sieben Prozent weniger?! Dass häusliche Gewalt, Vergewaltigung und sexuelle Belästigung Dauerthemen sind? (Man erinnere sich an die Kölner Silvesternacht, #Aufschrei und #Metoo.)

Und wenn wir über unseren nationalen Tellerrand hinausschauen, sehen wir, dass in großen Teilen der Welt noch nahezu mittelalterliche Verhältnisse herrschen. Gerade waren wir bei der Demo „One Billion Rising“ am 14. Februar, die darauf aufmerksam machen soll, dass laut einer UN Statistik jede dritte Frau in ihrem Leben eine Vergewaltigung oder schwere Körperverletzung erlebt **. Das kann nicht sein.

Deshalb: Empört euch! Geht auf die Straße. An die Frauen: Fordert eure Rechte ein. Und an die Männer: Wehrt euch gegen Alltagssexismus und steht für die Rechte eurer Mütter, Freundinnen oder Töchter ein.

 

*www.weforum.org

**de.wikipedia.org/wiki/One_Billion_Rising

(Beitragsbild: Am Universitätsplatz in der Heidelberger Altstadt)



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